Bio-bibliografische Angaben Brigitte Hasler, geboren 1944, ist vor allem als Kunstschaffende bekannt, die sich mit Malerei, Druckgrafik und der Fotografie beschäftigt. Zentraler Aspekt in ihrem Schaffen ist der Gegenstand und dessen zunehmende Auflösung, so gesehen zum Beispiel bei ihren Projekten zum metaphorischen Stellenwert des Staubes. Hasler war die zweite Ateliersstipendiatin im Residenzatelier des Fürstentums Liechtenstein in Berlin. Ergänzend zu ihren künstlerischen Werken beschäftigt sie sich mit der Lyrik: 2003 erschien mit dem Band ›Scheitelstunde‹ ein Buch mit ihren Gedichten, in denen sie sich mit dem Wandel, mit dem Fließenden, dem niemals Konstanten beschäftigt. Zurzeit widmet sich Brigitte Hasler vermehrt der konkreten Poesie. 10 Fragen … Wie verläuft Dein Schreibprozess? Da das bildnerische Schaffen Priorität hat,
schreibe ich nur nebenbei auf Zettel, die ich in Schachteln sammle. Gibt es ein
Projekt, wie z. B. ›Scheitelstunde‹ oder ›Holz-Laub‹, finde ich in diesen
Aufzeichnungen Ansätze. Des Weiteren führe ich (leider nicht fortlaufend) ein
Tagebuch, meistens nachts. Anzahl Wörter/Seiten ganz unterschiedlich.
Schreibblockaden können auch nützlich sein (aus ›Orte die Zeile‹: »Das
verborgene Wort fordert den Zeugen«). Arbeite an Texten in mehreren Fassungen. »Das
Ringende« (Gottfried Benn) macht Spaß. Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild? Wiechert, Rilke, Celan, Saramago, Pessoa,
Peter Weber, Ilse Helbich, Friedrich Achleitner, Herta Müller. Welches ist Dein Lieblingsbuch? Romane: ›Schlafes Bruder‹
Robert Schneider ›Der alte König in seinem Exil‹ Arno Geiger ›Der Wettermacher‹ Peter Weber ›Die Stadt der Blinden‹ José Saramago ›Das Haus‹ Ilse
Helbich ›grenzland – zwischenland‹ Ilse Helbich Prosaminiaturen: z. B. „der
springende punkt“ von Friedrich Achleitner Gedichte: ›Die Blinde‹
Rilke ›Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph
Rilke‹ Rilke ›Das Fremde‹ Celan Welches ist Deine liebste literarische Figur? Der Held, dessen Siege innere sind, dessen
Kraft sich zum Leser dehnt, z. B. die Sehkraft der Frau des Arztes in ›Die
Stadt der Blinden‹. Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch? ›Das Buch der
Unruhe‹ von Fernando Pessoa liegt auf meinem Nachttisch. Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus? Das Projekt ›Sallaban‹ zum Abschluss
bringen, und zwar in der literarischen (konkrete Poesie) wie auch grafischen
Gestaltung. Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus? Die Aktivität liegt in der Beobachtung und
Wahrnehmung. Manchmal findet mich das Wort bereit. Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig? Meine Figuren sind im Wandel zwischen Verfestigung und Auflösung. Wer sind Deine ersten Probeleser? Tochter, Freundin, Kollegen. Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht
wagst oder die Dich nicht interessieren? An einen Roman könnte ich mich nicht wagen,
da die Entscheidung für das bildnerische Schaffen keine Verzettelung erlaubt,
womit wir wieder am Anfang wären: »… ich schreibe nur nebenbei auf Zettel, die
ich in …« | Bücher Scheitelstunde ISBN: 978-3902249326 Brigitte Hasler, Malerin, Grafikerin und Lyrikerin, und Frank Zucht, Absolvent der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und Schüler von Horst Antes, planten im Jahr 2001, Lyrik und Malerei zusammenzuführen. Der Titel des bibliophilen Werkes SCHEITELSTUNDE ist einem der lyrischen Texte von Brigitte Hasler entnommen. Er steht auch für das Werk des Malers Frank Zucht, in dessen Bildern mit Fabelwesen in kaum definierten Bildräumen das Bewusstsein von Scheitelstunden in unserem Leben lebt. Doch sind die Bilder keine Illustrationen der lyrischen Texte und diese wiederum nicht Erläuterungen der Malerei. Gedichte und Malerei sind unabhängig voneinander entstanden. Worte und Bilder befruchten sich gegenseitig und lassen dem Leser und Betrachter Raum für eigene Gedanken. Laub-Holz ISBN: 978-90-79433-03-2 Dieses Projekt ist zustande gekommen in einer monatelangen intensiven Zusammenarbeit des Frans Masereel Centrums in Kasterlee, Verein LiterGra (Belgien) und mit der Lithographie- und Radierwerkstatt Schloss Haldenstein (Graubünden, CH). Fünf zeitgenössische bildende Künstler und fünf Schriftsteller erarbeiteten ein gemeinsames Werk. Es wurden fünf künstlerische Duos zusammengebracht: Colette Cleeren (Flandern) und Brigitte Hasler (Liechtenstein), Christophe Meul und Marleen de Cree (Flandern), Gieri Schmed und Lothar Deplazes (Schweiz), Agnes Indermaur (Schweiz) und Beatrijs van Craenenbroeck (Flandern), Niki Faes und Tony Rombouts (Flandern). Veröffentlichungen (Auswahl)
Artografie: Kunst im öffentlichen Raum: Mezzanin Stiftung für Kunst, Schaan VP Bank Kunststiftung, Vaduz Gemeinde Gamprin Staatliche Kunstsammlung Liechtenstein Liechtensteinische Landesbibliothek Deutsche Bibliothek Leipzig Bibliotheca Wittockiana in Brüssel Kunsthaus Grenchen Kunst am Bau (Projekte, Wettbewerbe, Aufträge)
Einzelausstellungen: 2012 Jahresei Schädler Keramik Nendeln 2012 Ausstellung Druckgrafik Nendeln 2011 Installation Stein Egerta Schaan 2010 Kunstmuseum Vaduz: Carte Blanche 2009 Johanniterkirche Feldkirch 2008 Gasometer Triesen 2007 Lesung Liechtensteinische Landesbibliothek, Vaduz 2007 La Fabrik, Berlin 2005 Villa Claudia, Feldkirch 2005 Galerie DoMus, Schaan 2004 Kunstraum Engländerbau, Vaduz 2003 Evangelische Kirche und Treffpunkt Ebenholz, Vaduz 2003 Galerie Tangente, Eschen 2001 Galerie Werkstatt für künstlerische Lithographie, Berlin-Treptow 2001 Galerie Tangente, Eschen
Gruppenausstellungen: 2012 Johanniterkirche Feldkirch Kunstauktion 2011 Archiv-Atelier Frommelt-Nigg-Stiftung, Vaduz 2011 Bibliotheca Wittockiana, Brüssel 2011 Kunsthaus Grenchen 2011 Kunstraum Engländerbau, Vaduz 2010 Schloss Haldenstein 2009 Druckwerkstatt des Kulturwerks des BBK Berlin 2009 Kunstraum Palais Porcia, Wien 2009 Schloss Haldenstein 2009 Bibliothek Kris Lambert, Oostende 2008 Alex Gallery, Washington D.C. 2008 Europ’Art, Genf 2008 Atelier Kubus, Eschen 2008 Kulturaustauschprojekt mit Dorde Jandric, Kroatien 2008 Liechtensteinische Landesbibliothek, Vaduz 2008 Frans Masereel Centrum, Kasterlee 2008 Kunstraum Engländerbau, BBKL Labor, Vaduz 2007 Galerie Werkstatt für Künstlerische Lithographie ›Druckfrisch‹, Berlin 2006 Kunstraum Engländerbau ›Aus der Sammlung‹, Vaduz 2006 Galerie WerkArt, St. Gallen 2006 Kunstmuseum, Kunstauktionen, Vaduz 2005 Druckgraphik in Rickertsweiler 2005 ›In den Gärten‹, Installation (Dokumentation), Lustenau 2004 Kulturbundgalerie Berlin-Treptow ›Scheitelstunde‹ 2003 Galerie Tangente, Eschen 2002 Kunststation Kleinsassen 2001 Galerie Tangente, Eschen 2001 Preisträgerin des Wettbewerbs VP Bank Kundenzone 2000 Bahnhofshalle Feldkirch: Grenzkontakt 2000 Estampa, Mauren 2000 Garagengalerie in der Altstadt, Salzburg 1999 Bad Pfäfers: ›Kunstschaffende in Liechtenstein‹ 1999 Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlungen: FL Kunstagenda |