Christian Schlindwein

Autor

Bio-bibliografische Angaben

Christian Schlindwein, geboren 1973, ist seit August 2008 Pfarrer in Balzers. Seit einigen Jahren ist er literarisch tätig und hat unter anderem längere Erzählungen und Romane veröffentlicht, die der katholisch-christlichen Literatur zuzuordnen sind. Mit den historischen Romanen ›Pax‹, ›Communio‹ und ›Corona‹ ist beim Augsburger Dominus-Verlag eine Trilogie aus dem antiken Rom erschienen. Im Sommer 2022 folgte mit ›Nacht über dem Bodensee‹ ein zeitgenössischer Kriminalroman beim Gmeiner-Verlag.

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Werke (Auswahl)

Dunkle Schluchten am Bodensee

ISBN: 978-3-8392-0476-4

Lisa Engels, Stadtarchivarin von Überlingen, braucht dringend Urlaub. Sie reist nach Liechtenstein, doch dort erwartet sie alles andere als Entspannung. Denn aus dem Landesmuseum wurden jahrhundertealte Münzen gestohlen, und kurz darauf versetzt ein Mörder das kleine Fürstentum in Angst. Zusammen mit ihrem Freund, dem Polizisten Markus Weinberg, kommt die Archivarin einem tödlichen Geheimnis auf die Spur. In den dunklen Schluchten am Bodensee müssen sie sich einem Fluch aus der Vergangenheit stellen, der ein Opfer nach dem anderen fordert.

Nacht über dem Bodensee

ISBN: 978-3-8392-0289-0

Lisa Engels ist glücklich, als sie die Stelle der Stadtarchivarin in Überlingen antritt. Doch kaum ist sie angekommen, verschwindet ein Bekannter nach einem Tauchunfall spurlos und eine Yacht wird auf dem Bodensee treibend entdeckt – die Besatzung ermordet. Zufällig stößt Lisa auf den mehrere hundert Jahre alten Bericht eines Reichenauer Mönchs über eine mörderische Sagengestalt. Die Umstände der aktuellen Morde passen verstörend genau zu der Erzählung. Und als sich die Nacht über den See senkt, kommt es zur nächsten tödlichen Begegnung.

Corona

ISBN: 978-3-940879-76-9

Rom im Jahr 235. Nördlich der Alpen nimmt die Geschichte der Welt eine schicksalhafte Wendung. In einem Legionslager bei Mainz greift ein einfacher Legi­o­när nach der Krone. Mit der Ausrufung des hünen­haf­ten Maximinus zum Imperator beginnt eine lange Zeit vol­ler Wirren und Krisen. Es gärt an den Grenzen des Reiches. In Rom sind die Schwerter der Prätorianer an die Stelle von Recht und Ordnung getreten. Einflussreiche Senatoren schmieden im Verborgenen mörderische Intrigen. Niemand kann sich mehr sicher fühlen. Besondere Gefahr droht jenen, die sich weigern, den alten Göttern zu dienen. Der dritte und abschließende Teil der Trilogie um Marcus Sabinus führt in luxuriöse Villen der Hauptstadt und in ihre engen, verruchten Gassen, in Heerlager und in Städte Germaniens. Er erzählt von skrupelloser Gier nach Macht und vom verzweifelten Kampf ums Überleben, von Liebe und Verrat und von Menschen, die nach einer ganz anderen Krone streben.

Communio

ISBN: 978-3-940879-74-5

Rom im Jahr 222. Der Kaiser ist tot, ermordet von seiner eigenen Garde. Sein Nachfolger auf dem Thron der Cäsaren ist ein Junge von gerade einmal vierzehn Jahren. Während das Volk auf bewährte Weise mit Brot und Spielen ruhiggehalten wird, lenkt im Hintergrund Iulia Mamaea, die ebenso gierige wie skrupellose Mutter des Kaisers, die Geschicke des Weltreiches. Über einer anderen Frau ziehen sich indes dunkle Wolken zusammen. Die junge Caecilia gehört zur verachteten Gemeinschaft der Christen. Ihre Vermählung mit dem Sohn einer der angesehensten Familien Roms erweckt den Zorn mächtiger Männer. Im zweiten Band der Geschichte um den ehemaligen Legionär Marcus Sabinus und seine Freunde wird ihr Glau­be auf eine harte Probe gestellt. Kann die Botschaft von Hoffnung und Liebe der rauen Wirklichkeit standhalten? Sind Barmherzigkeit und Vergebung tatsächlich stärker als Hass und Gewalt?

Pax

ISBN: 978-3-940879-72-1

Rom im Jahr 220. Die Legionen des Kaisers beherrschen die Welt von den britischen Inseln bis zur syrischen Wüste, vom eisigen Nordmeer bis zu den Kornfeldern Afrikas und den uralten Tempeln Ägyptens. Ihre Waffen und ihre Straßen bringen römisches Recht und Gesetz bis an die Grenzen der Erde. Im Reich floriert die Wirtschaft durch freien Handel und die Arbeit unzähliger Sklaven. Doch in der Hauptstadt herrschen Willkür und Habsucht. Rom ist eine Millionenmetropole, die niemals schläft, ein Moloch, der niemals genug bekommt. Der Legionär Marcus Sabinus kommt nach Jahren in Germanien zurück in seine Heimatstadt. Er erlebt die Skrupellosigkeit der Mächtigen und den verschwenderischen Luxus der Reichen. Und er entdeckt in den Armen­vierteln der Stadt eine geheimnisvolle Ge­mein­schaft von Menschen, die nach einem anderen Gesetz leben. Sie treffen sich heimlich und unter Gefahren. Das Volk nennt sie Christen.

Unter Pseudonym veröffentlichte Werke

Waldsterben

ISBN: 979-8-3962-2955-6

Februar 1984. Der Wald stirbt. Aber nicht nur er. Ein Beraterauftrag führt Raimund Friedrich nach Schleswig-Holstein. Alles sieht nach langweiliger Routinearbeit und leicht verdientem Geld aus. Doch dann bröckeln die gutbürgerlichen Fassaden und geben den Blick frei auf schmutzige Geschäfte, rücksichtslose Gewalt und auf metallene Fässer mit einem gefährlichen Inhalt. Unversehens findet sich Friedrich als Hauptverdächtiger in einer Mordermittlung wieder, inmitten von Schlägern und Zuhältern, profitgierigen Bossen und korrupten Politikern. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Misstrauensvotum

ASIN: B0BC6YS2JR

Es ist der Herbst des Jahres 1982. In Bonn geht die Regierung Schmidt zu Ende. Der freischaffende Berater Raimund Friedrich trifft nach vielen Jahren Larissa, eine Freundin aus seiner Kindheit, wieder und besucht sie in Stuttgart. Aber was als romantisches Wiedersehen zu zweit geplant war, wird zu einer der herausforderndsten Wochen seines Lebens. Der Mord an einem Bekannten Larissas führt die beiden mitten in der Landeshauptstadt hinein in einen Dschungel von Falschheit und Begierde, von Intrigen, Politik und braunen Machenschaften. Und es gibt nur einen Weg hinaus. Den Weg nach vorn.

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl)

10 Fragen

Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?

Ein unmittelbares Vorbild habe ich nicht. Fasziniert hat mich schon früh der Historiker Theodor Mommsen, dem für seine mehrbändige historische (!) Arbeit über die Geschichte Roms 1902 der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Der zweite solche Preis überhaupt. Auch Karl May, der aus ärmsten und später kriminellen Verhältnissen sich in eine faszinierende Welt geträumt und unzählige Menschen seit Generationen damit verzaubert hat.

Wie verläuft Dein Schreibprozess?

Meistens schreibe ich abends oder nachts und an ›freien Tagen‹. Schreiben ist für mich gewissermaßen kreative Freizeit, auf die ich mich immer freue. Da ich keinen Erfolgsdruck habe, macht es mir auch nichts aus, wenn einmal in meinem Kopf ›Flaute‹ herrscht. Dann lasse ich das Boot eben eine Weile nur treiben …

Welches ist Dein Lieblingsbuch?

Bücher begleiten mein Leben seit frühester Zeit, als meine Mutter und bedauernswerte Tanten mir ständig vorlesen mussten. Manche Bücher sind teure Kindheitserinnerungen, manche waren nur flüchtige Begegnungen. Einige sind Jugendsünden, andere wurden zu treuen Freunden. Natürlich gibt es auch Enttäuschungen und gebrochene Herzen darunter. Immer wieder lese ich gerne Gedichte von Hilde Domin, Rilke und Schiller. Zu Belletristik greife ich nur sehr gelegentlich. Einige meiner Lieblingsromane sind ›Sinuhe der Ägypter‹ von Mika Waltari und ›Lioba‹ von Gertrud von Stotzingen. Aber auch ›Moby Dick‹ habe ich schon mehrmals gelesen. Die meisten Bücher, die ich aufschlage, sind Sachbücher: Theologie, Geschichte, Politik, Naturwissenschaften.

Welches ist Deine liebste literarische Figur?

Spontan fällt mir da Florentino Ariza aus García Marquez’ ›Die Liebe in den Zeiten der Cholera‹ ein, der ein ganzes Leben an einer aussichtslosen Liebe festhält – und sie schließlich doch gewinnt. Aber um eine Lieblingsfigur zu nennen, gibt es einfach zu viele, die mir ans Herz gewachsen sind.

Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?

Es gibt für mich keine Lieblingsstelle. Allein schon ein Buch, das mir gefällt, besteht aus vielen solchen Stellen.

Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?

Nach religiösen Büchern habe ich mich an Romanen versucht. ›Diener der Armen‹, ›Pax‹, ›Communio‹ und ›Corona‹ sind historische Romane mit Botschaft. In diesem Bereich fühle ich mich sehr wohl. Die Recherche macht mir jeweils beinah ebenso viel Freude wie das eigentliche Schreiben. In diesem Jahr taste ich mich an eine Geschichte, die um 1899 in Freiburg im Breisgau angesiedelt ist. Da ist sehr viel an Informationen zu erheben: In einem wirklichen historischen Roman muss die Topografie, die Politik, der Umgang und auch das Denken der Personen stimmen. Sonst ist es eine heutige Geschichte, die nur in eine fiktive frühere Zeit verlegt worden ist. Weil sich das vielleicht besser verlegt.

Außerdem folgt eventuell auf ›Nacht am Bodensee‹, mein aktuelles Buchprojekt, ein zweiter Band, der dann in Liechtenstein spielt.

Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?

Irgendetwas ›berührt‹ mich, ein Ort, eine Begebenheit, die Ahnung einer Person, und dann mache ich mich auf die Suche. Bei historischen Personen sind die Lebensdaten und mithin der Ausgang der Geschichte vorgegeben. Bei fiktiven kann sich alles nach und nach entwickeln. Spannend ist dann, wie sich alle schließlich ver-wickeln. Die Handlung ist mir allerdings zum Zeitpunkt, an dem ich zu schreiben beginne, schon relativ klar. Manchmal gibt es aber erfreulicherweise auch hier und da für mich noch Überraschungen.

Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?

Ich kenne sie gut. Aber niemanden kenne ich in- und auswendig.

Wer sind Deine ersten Probeleser?

Meine beste Freundin, die glücklicherweise Historikerin ist, liest die Geschichte zuerst und gibt mir eine fundierte Kritik. Wenn ich am Seitenrand des Manuskripts von ihr aber ein Smiley finde, bedeutet das ein Hochgefühl!

Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?

Im Moment würde ich mich nicht an eine Doktorarbeit herantrauen. Oder an ein Kochbuch – da wage ich mir die Kritiken gar nicht vorzustellen! Aber wer weiß? Arthur Conan Doyle hatte ja eigentlich auch keine Lust, Detektivgeschichten zu schreiben …

Urheberrechtsnachweis:

Texte und Bilddateien: ZVG Christian Schlindwein

Porträtfoto: © Sara Foser, Foto Fetzer