Jacqueline Frick

Autorin, Herausgeberin

Bio-bibliografische Angaben

Die Autorin und Herausgeberin Jacqueline Frick wurde 1996 geboren und wohnt in Balzers. Sie war Co-Organisatorin des Schreibworkshops WRITE. Eine erste Anthologie der Teilnehmenden erschien 2014 unter dem Titel ›Im Sog der Gefühle‹; das zweite Buch, ›Verweht‹, erschien 2016.

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Beitrag für das Literaturmagazin ›Stereofeder‹

Herausgeberschaften (Auswahl)

Verweht

ISBN: 978-3-86196-643

Ob die Gutmütigkeit eines Kindes, das Beobachten eines Mannes in seiner Tat oder die Geduld und Hingabe, eine Ente gesund zu pflegen – unser Leben besteht aus unterschiedlichen Momenten.

Oft sind sie vorbei, ehe wir sie wirklich erkennen. Wie das verwehte Samenkorn einer Pusteblume im Wind. Im Nachhinein erinnern wir uns daran. An die glücklichen, die traurigen oder die lustigen Momente. An Vergangenes, das uns ausmacht.

Menschen sind Individuen und genauso individuell ist dieses Buch. 29 verschiedene Geschichten, geschrieben von unterschiedlichen Menschen, geben Einblicke ins Leben und dessen reiner Form der Momente.

Mit Texten von Martina Eberle, Claudia Huber, Carmen Sopelsa und Gabriela Nägele. Herausgegeben von Jacqueline Frick und Sonja Wehrli mit Unterstützung von Erasmus Plus.

Im Sog der Gefühle

ISBN: 978-3-86196-310-3

Ob Liebe, Trauer, Angst, Verlegenheit, Freude oder Einsamkeit. In diesem Buch sind alle Emotionen miteinander vereint.

Acht Kurzgeschichten, von jungen Hobbyautorinnen verfasst, entführen den Leser in eine Fantasiewelt, lassen ihn das Leben durch eine rosarote Brille sehen, gefrieren ihm vor Schreck das Blut in den Adern oder führen ihn durch die afrikanische Savanne.

Jede Geschichte, individuell und sorgfältig verfasst, lässt einen wahren Sog von Gefühlen entstehen, der einen im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr loslässt.

Mit Texten von Sophia Quaderer, Jasmin Vogt, Carmen Hungerbühler, J. E. Romeo, Petra Büchel, Tanja Krässig, Lorena Bacchi und Martina Freund. Herausgegeben von Jacqueline Frick und Sonja Wehrli.

Weitere Veröffentlichungen (Auswahl)

10 Fragen

Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?

Meine Lieblingsautorin ist schon seit Langem die Amerikanerin Diana Gabaldon. Von ihr stammt die Fantasy-Saga ›Outlander‹. Das sind Bücher für Erwachsene, aber ich habe schon mit elf begonnen, sie zu lesen. Damals fühlte ich mich dadurch erwachsener. Heute sehe ich, dass Gabaldon mich sehr geprägt hat. Ihre Bücher waren auch der Grund, warum ich mit dem Schreiben begonnen habe. Einerseits wollte ich so sein wie sie, andererseits störten mich gewisse Passagen in ihren Büchern. Dadurch hab ich begonnen, mir alternative Möglichkeiten auszudenken. Diese drifteten dann immer weiter vom Original ab, bis etwas Selbstständiges entstand.

Wie verläuft Dein Schreibprozess?

Ich schreibe selten von Hand, meistens mit dem PC. Vor allem, wenn ich an einem meiner Projekte weiterschreibe, füge ich das direkt im Dokument an. Es ist mir zu umständlich, alles zuerst auf ein Papier zu kritzeln, um es dann abtippen zu müssen. Von Hand schreibe ich eigentlich nur, wenn ich mir mitten in der Arbeit Notizen mache, während ich in Wirklichkeit bereits in eine andere Welt abdrifte.

Je nachdem, was ich schreibe, ob Kurzgeschichte oder etwas Größeres, überlege ich mir vorher genau, wie ich starte und wo ich landen will. Meine Fantasy-Geschichte schreibe ich schön der Reihe nach von A bis Z, weil ich mir sonst nicht merken kann, ob ich gewisse Fabelwesen und andere magische Punkte schon erklärt habe. Bei meiner Schwulen-Geschichte, an der ich nebenbei arbeite, habe ich eine andere Vorgehensweise. Dort überlege ich mir im Voraus grob einen roten Faden, dann picke ich mir je nach Lust und Laune eine der zu beschreibenden Szenen aus und spiele sie dann mehrfach im Kopf durch. Das mache ich so lange, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden bin und ich mich gut in das Geschehen hineinversetzen kann. Anschließend schreibe ich die Szene auf. Dadurch kann es dazu kommen, dass ich zuerst beschreibe, wie die Hauptperson mit seinem Freund schlussmacht, noch bevor der Teil, in dem sie zusammenkommen, steht.

Wie viel ich schreibe, ist von Tag zu Tag unterschiedlich. Oft schreibe ich die ganze Woche über kein einziges Wort und dann plötzlich packt es mich und ich kann gar nicht mehr schnell genug tippen. So kommt es, dass ich sehr schubweise an meinen Texten arbeite und manchmal drei oder vier Kurzgeschichten nacheinander schreibe, nur um dann eine zweiwöchige Pause einzulegen.

Da ich gerade eine Ausbildung mache, bleibt mir weniger Zeit zum Schreiben, als mir eigentlich lieb wäre. So kommt es, dass ich oft bis tief in die Nacht wachbleibe und mir die Finger wund tippe, weil mich gerade ein Geistesblitz getroffen hat. Ich schreibe generell lieber am Abend, wenn ich tagsüber schon genügend Bewegung hatte. Ich sitze nicht gern den ganzen Tag nur vor dem PC. Spaß macht mir das Schreiben eigentlich immer, auch wenn mir schon der Hintern weh tut vom vielen Rumsitzen. Ich meine, sonst würde ich es wohl kaum noch immer tun.

Leider bin ich nicht vor Schreibblockaden gefeit. Meistens hilft aber Schokolade oder ein ausgedehnter flotter Spaziergang zu später Stunde.

Welches ist Dein Lieblingsbuch?

Mein Lieblings-Fantasy-Buch ist ›Die Hand des Teufels‹ von Diana Gabaldon. Das Buch besteht aus drei einzelnen Erzählungen. Ebenfalls sehr spannend finde ich ›Little Bee‹ von Chris Cleave.

Welches ist Deine liebste literarische Figur?

Meine Lieblingsfigur ist Lord John Grey, er ist eine der Nebenfiguren aus der Highland-Saga ›Outlander‹. Ich hab mich sofort in den jungen Mann verliebt, weil er sehr höflich ist und immer wieder wie durch Zufall das Leben der Hauptpersonen auf den Kopf stellt. Außerdem ist John schwul. Es fiel mir schon immer leichter, mich mit nicht heterosexuellen Personen zu identifizieren oder mich für sie zu interessieren.

Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?

Eine ganz bestimmte Lieblingsstelle fällt mir im Moment keine ein. Ich sehe die Bücher, die ich lese, immer als Ganzes.

Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?

Ideen hätte ich jede Menge. Leider Mangelt es im Moment sehr an der Zeit für die Umsetzung. Ich hoffe aber sehr, dass ich bald wieder mehr schreiben kann. Auf meiner Liste ganz oben steht eine Sammlung von Kurzgeschichten. Direkt darunter meine Fantasy-Trilogie ›Die Blaue Blume‹. Den ersten Band davon habe ich bereits mit 15 geschrieben und im Sommer 2015 nochmals überarbeitet. Die zwei letzten Bände stehen noch aus, wobei es an Ideen sicher nicht mangelt. An dritter Stelle folgt die Coming-out-Geschichte eines schwulen Liechtensteiners. Die steckt aber noch in den Babyschuhen. Viel mehr als die Idee und einige Textschnipsel sind noch nicht vorhanden.

Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?

Meistens ist es so, dass ich von der Muse geküsst werde, wie man so schön sagt. Ich habe plötzlich eine Idee, die mich nicht mehr loslässt. Falls ich die Möglichkeit dazu habe, schreibe ich sie dann sofort auf. Dabei lasse ich mich vom Text tragen, meine Finger tippen intuitiv die Worte, noch bevor mein Gehirn richtig weiß, was es schreiben will. Anschließend lasse ich den Text einige Zeit ruhen und gehe ihn dann nochmals durch. Habe ich keine Möglichkeit, den Text sofort aufzuschreiben, gehe ich die Szene in meinem Kopf immer und immer wieder durch, feile an ihr und versuche, mir jedes noch so kleine Detail einzuprägen. Wenn ich dann Zeit finde, mich hinzusetzen und zu schreiben, überlege ich mir jedes Wort und jeden Satz ganz genau. Ich überarbeite sozusagen schon während des Schreibvorgangs.

Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?

Ich kenne den Charakter einer jeder meiner Figuren sehr gut. Ich weiß, wie sie in bestimmten Situationen reagieren würden, was sie sagen, fühlen oder denken. Dabei ist es aber gut möglich, dass ich ihre Namen vergesse oder sie sehr lange gar keinen Namen haben. Körperliche Merkmale wie Augenfarbe und Haarfarbe kann ich mir bei den Hauptpersonen recht gut merken, weil ich sie als Bild vor mir sehe. Wenn ich eine Szene schreibe, ist es, als würde ich einen Film sehen und diesen beschreiben. Bei Figuren, die weniger häufig vorkommen, hab ich allerdings Schwierigkeiten, mir alles zu merken. Um dem Herr zu werden, führe ich einen genauen Steckbrief zu jeder Person. Dort kann ich im Zweifelsfall nachschlagen.

Wer sind Deine ersten Probeleser?

Meine erste und wohl auch kritischste Probeleserin war lange Zeit meine Mutter. Sie nahm ihre Aufgabe sehr genau. Kurzum, sie hatte an wirklich allem etwas auszusetzen. Darum gebe ich meine Texte oftmals noch meinem Freund. Er ist das genaue Gegenteil meiner Mutter und findet immer alles gut.

Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?

Krimis packen mich normalerweise nicht wirklich. Ich denke auch nicht, dass ich einen reinen Krimi schreiben könnte. Ich weiß nicht genau, woran das liegt, es war aber schon immer so. Im Moment habe ich vermutlich einfach so viel Stress, dass ich beim Lesen nicht auch noch viel nachdenken und grübeln möchte, ob nun der Postbote oder der Butler der Mörder ist. Im Augenblick bevorzuge ich eher leichte Kost als Abwechslung zu den vor Fachwörtern triefenden Schulbüchern.

Urheberrechtsnachweis:

Texte und Bilddateien: Jacqueline Frick