Manfred Kieber (*1958) ist gelernter Maschinenzeichner, Polizist, diplomierter Sportmasseur und schloss die Lehre als kaufmännischer Angestellter an der Abendschule ab. Während der letzten 16 Arbeitsjahre leitete er das Sekretariat und die Verwaltung beim Liechtensteinischen Gymnasium. Nach seiner Frühpensionierung absolvierte er einen zweijährigen Lehrgang in kreativem Schreiben an der Schreibwerkstatt Ost.
Sein Erstlingswerk, der Kriminalroman ›Verhängnisvolle Enthüllung‹, erschien 2022. Die ›Malheur‹-Geschichten sind 27 Erlebnisse aus seinem Leben, veröffentlicht 2023. Sein drittes Buch ist der Kriminal- und Gesellschaftsroman ›Mordsglück‹ aus dem Jahr 2024.
ISBN: 978-3-85661-007-4
Nach einem kräftezehrenden Fall lassen sich die Polizeibeamten Paul Mündle und Hannes Ritter in den Nachtdienst einteilen, um Abstand von den Mordermittlungen zu gewinnen. Ein aus dem Ruder gelaufener Familienstreit und eine stark alkoholisierte Fahrzeuglenkerin befördern die zwei Polizisten jedoch ungebremst wieder in den Ermittlermodus zurück. Nach einem außergewöhnlichen Todesfall, der sich als tiefgründiger erweist als angenommen, wird Paul Mündle Opfer eines Gewaltverbrechens. Dieser Vorfall und die persönlichen Erkenntnisse aus den beiden Nachtdiensten führen ihm vor Augen, was wirklich zählt im Leben.
ISBN: 978-3-905881-75-2
Manfred Kieber erzählt in diesem Buch von den haarsträubenden und unglaublichen Erlebnissen seines Alltags. Sie haben ihn manchmal auf unangenehme und peinliche Weise über viele Jahre begleitet und immer wieder die gleichen Fragen aufgeworfen: Was wäre, wenn? Warum er? Hätte es für ihn einen Ausweg aus dem Schlamassel gegeben? Ist er aufgrund dieser Erlebnisse der geworden, der er heute ist? Hätte er sein Verhalten ändern können? Wer weiß, vielleicht. Bestimmt wäre aber dann sein Leben langweiliger verlaufen und er könnte nicht so viele amüsante Geschichten erzählen.
ISBN: 978-3-905881-72-1
Klappentext folgt.
Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?
Nein, nicht wirklich. Ich lese Bücher von verschiedenen Autorinnen und Autoren. Je nachdem, wie mir der Stil gefällt, versuche ich, meinen ein wenig anzupassen. Aber, und das ist mir wichtig, am Ende muss meine Art zu schreiben von den Lesern erkennbar sein.
Wie verläuft Dein Schreibprozess?
Ich schreibe in Mauren. Mein erster Roman war chronologisch, der zweite grundsätzlich auch, hatte aber eine Parallelgeschichte. Mein viertes Buch startet im Jahr 2000. Dann folgt die Erinnerung ab 1971 und geht dann bis 2025.
Die gesamte Geschichte beschreibe ich in wenigen Sätzen, und zwar jeder Satz auf einem separaten Blatt. Dann fülle ich die Seiten mit Settings und mit Protagonisten etc. Als Nächstes fülle ich die Zwischenräume mit Handlungen, Unterlassungen etc.
Erst jetzt öffne ich Word und beginne die einzelnen Texte mit Leben zu füllen. Es gibt Tage, an denen mir nichts einfällt, ich nicht weiß, wie die Geschichte weitergeht. Dann korrigiere ich meist das bereits Geschriebene, mache Randnotizen, schaue meine Notizen durch oder spiel mit meiner Gitarre, die immer griffbereit hinter mir steht, oder setz mich vors Klavier.
Meist stehe ich um 6 Uhr auf, fahr nach Mauren, mach den Stall (Pferde), spiele je eine Stunde Klavier und Gitarre, ehe ich mich um ca. 9 Uhr an den Schreibtisch setze. Das Wochenende gehört der Familie.
Allein der Gedanke, eine einfache Geschichte zu einem Buch werden zu lassen, erfüllt mich und macht mir Spaß, wahrscheinlich gerade auch deshalb, weil ich nicht unter Druck stehe und nicht zu einem festgelegten Termin fertig werden muss.
Die Anzahl Wörter: Das ist sehr unterschiedlich. Läuft es gut, sind es viele, und bin ich blockiert, geht gar nichts – im Schnitt, meine ich, sind es etwa drei Buchseiten pro Tag.
Welches ist Dein Lieblingsbuch?
Historische Romane von Ken Follett – ›Die Säulen der Erde‹, ›Die Nadel‹, ›Sturz der Titanen‹ – oder von Robyn Young, zum Beispiel ›Die Blutritter‹.
Welches ist Deine liebste literarische Figur?
Ein Mensch, der seine Stärken kennt und weiß, wie und wann er sie einsetzen muss, der neugierig ist, sein Ziel kennt, Hindernisse frühzeitig wahrnimmt, sich nicht davor scheut, andere um Rat zu fragen und sein Wissen teilt. Weil diese Figur nur selten zweifelt oder um Anerkennung kämpfen muss.
Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?
Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, muss es mich zum Weiterlesen animieren. Ich muss mich freuen, es am Folgetag in die Hand nehmen zu können. Ich schätze sehr, wenn Protagonisten »ausrutschen«, Fehler machen dürfen, nicht immer über alles und jeden erhaben sind.
Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?
Ich habe mit einem reinen Kriminalroman begonnen, habe dann die Kurzgeschichten geschrieben, gefolgt von einem Gesellschafts-Kriminalroman. Im jetzigen Buch versuche ich die Lebensgeschichte des Hauptakteurs zu beschreiben. Dabei gehe ich immer wieder zurück in die Vergangenheit, versuche die Antwort auf die Fragen zu finden: »Was wäre, wenn …? Welchen Weg hätte er genommen, wenn …? Weshalb läuft jemand davon? Wie geht der Protagonist mit seinen Selbstzweifeln um?«
Wie man sieht, bin ich noch auf der Suche, denke aber, dass ich mich bei den Kriminalromanen am wohlsten fühle. Ich könnte mir vorstellen, dass ich sehr alte Fälle im Archiv durcharbeite und daraus Krimis entwickle.
Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?
Ich schreibe, weil ich gerne schreibe und weil ich schon sehr lange den Wunsch hatte, ein Buch zu schreiben. Dabei ist es mir nicht wichtig, ob es sich gut verkaufen lässt, sondern dass die, die es lesen, Spaß haben und eine ehrliche Rückmeldung geben.
Mein Kopf ist voller Geschichten. Hie und da mache ich Notizen und lege sie dann beiseite. Meist ist es aber so, dass die Geschichte mich findet, weil ich jemandem begegne, eine Örtlichkeit durchstreife und dabei denke, hier könnte »es« passieren.
Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?
Meine? Jein. In groben Zügen weiß ich, wer die Figur ist, aber meist entwickelt sie sich, während ich schreibe.
Wer sind Deine ersten Probeleser?
Menschen, von denen ich annehmen darf, dass sie gerne lesen und mir ihre ehrliche Meinung über mein Manuskript geben.
Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?
Ich schreibe erst seit drei Jahren und bin noch auf der Suche. Besonders gerne lese ich historische Romane, ob ich mich an einen solchen heranwagen würde?
Oder: ein Mensch, verheiratet, Kinder – ist unglücklich. Wenn er allein ist, spielt er alle Möglichkeiten (Träumereien) durch, die er haben könnte oder gar hat. Es wäre dann so ein Wortspiel mit sich selbst. Weshalb? Jeder Mensch gerät immer wieder in Situationen, in denen er »Selbstgespräche« führt. Diese nachzuvollziehen, wäre eine Herausforderung, die ich irgendwann angehen könnte bzw. wollte.
Urheberrechtsnachweis:
Texte und Bilddateien: ZVG Manfred Kieber