Werner Stocker

Autor

Bio-bibliografische Angaben

Der Liechtensteiner Autor Werner Stocker, geboren 1975, schreibt bereits seit 1987 an einem Roman-Zyklus mit dem Titel ›Anomalie‹. In seinem Werk – einer Mischung aus epischer Fantasy und Science-Fiction – lebt die Protagonistin Anomalie in einer Welt, in welcher ein Jahrtausende währender Kampf zwischen sogenannten Schläfern und Dämonen tobt. Werner Stocker erhielt von der Kulturstiftung Liechtenstein für sein literarisches Schaffen 2011 einen Projektbeitrag. 2013 wurde mit ›Anomalie – Schicksal‹ unter dem Pseudonym Thorben Perth der erste Teil seiner Reihe veröffentlicht.

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Werke (Auswahl)

Anomalie – Schicksal

ISBN: 978-1-627840-87-3

Snerk ist Jäger, der ›Jüngling‹ einer uralten Prophezeiung. Er trifft auf seinem persönlichen Rachefeldzug nacheinander auf vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. ›Schatten‹, ›Opfer‹, ›Verräterin‹ und ›Anomalie‹ stellen sein Weltbild auf den Kopf und ziehen ihn in eine fremdartige Welt. Dunkle Kräfte versuchen, die Zusammenkunft der ›Sieben‹ zu verhindern. Letzten Endes kämpft Snerk nicht nur mit sich selbst, sondern auch in einer wild zusammengewürfelten Gruppe gegen uralte Dämonen. Doch die Prophezeiung ist nicht das, was sie scheint.

10 Fragen

Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?

Eigentlich sind es drei: Wolfgang Hohlbein brachte mich zur Fantasy-Literatur, Frank Herbert zeigte mir mit seinem ›Dune‹-Zyklus als Erster ein unendliches Universum an Verstrickungen. Marion Zimmer Bradley zeigte mir als Erste ein komplettes Lebenswerk in Form des ›Darkover‹-Zyklus. Auf jeden Fall haben alle drei Autoren einen langen Atem bewiesen, um sich mit ihren Geschichten zu behaupten. Das ist auch mein Ziel.

Wie verläuft Dein Schreibprozess?

Ich schreibe oft spätabends, wenn ich Ruhe und einen klaren Kopf habe. Die Geschichten entwickeln sich aber meist Monate zuvor über einen roten Faden. Erst wenn alles passt, schreibe ich aus dem Kopf die Geschichte auf. Das kann aufgrund der wenigen Zeit und vielen Zwischenkorrekturen schon mal ein bis zwei Jahre dauern. Erst dann fasse das Buch in einem Exposé zusammen und hinterfrage alles nochmals kritisch. Danach folgt der letzte Schliff. Eine Lektorin meinte zwar, das sei reine Zeitverschwendung, doch ich habe Zeit – und Zeit lässt Geschichten erst reifen.

Welches ist Dein Lieblingsbuch?

Ich liebe Geschichten, die nach der letzten Seite weitergehen oder eine spannende Vorgeschichte zu bieten haben. Mir hat es besonders der ›Dune‹-Zyklus angetan. Seine über Jahrtausende dauernden Fehden und Verflechtungen sind einfach nur packend. Derzeit führt Brian Herbert, der Sohn des verstorbenen Autors Frank Herbert, das literarische Erbe seines Vaters zu Ende.

Welches ist Deine liebste literarische Figur?

Wenn ich ehrlich bin, dann ist es Anomalie, die Protagonistin aus meinem Fantasy-Zyklus. Obwohl ihr das Schicksal übel mitspielt, bleibt sie sich und ihrer Bestimmung treu. Wenn der Autor schon nicht seine Charaktere mag, warum sollen es dann die Leser tun? Deshalb gehe ich mit gutem Beispiel voran.

Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?

Ja, als Paul »Muad’Dib« Atreides in ›Der Herr des Wüstenplaneten‹ feststellen muss, dass auch er, der in die Zukunft sehen kann, das eigene Schicksal nicht voraussehen kann. Denn erst seine ungeborenen Kinder, vor seinen Visionen versteckt, führen den goldenen Pfad zu Ende.

Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?

Ich habe mir geschworen, dass ich den Anomalie-Zyklus druckreif fertigstelle. Von den geplanten vier Büchern werden letzten Endes nur drei übrig bleiben, da zwei Geschichten zu einer zusammengefasst werden. Ein Teil ist derzeit bei einem Verlag in Manuskriptprüfung, ein anderer ist im ersten Rohentwurf fertig und der letzte wächst wie ein zart behütetes Pflänzchen langsam in meinem Kopf heran.

Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?

Ich mache es mir leicht: Ich baue an meiner Fantasy-Welt immer weiter. Damit mir keine Details entfallen, dokumentiere ich seit 2006 alles akribisch in einer Enzyklopädie. Darum gibt es wenig Aufwand, daraus immer wieder mal einen dunklen Teil der Vorgeschichte herauszupflücken oder einfach an der neuen ›Anomalie‹ weiterzuschreiben.

Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?

Die Hauptcharaktere schon. Ich lebe ja schon seit 25 Jahren mit ihnen in meinem Kopf. Meine Enzyklopädie leistet mir zudem gute Dienste, denn ich darf mir bezüglich der selbst auferlegten Regeln keinen Fehltritt erlauben, das merken aufmerksame Leser sofort.

Wer sind Deine ersten Probeleser?

Komischerweise niemand, den ich zu Beginn wirklich gut kannte bzw. der mir eine beschönigte Kritik schuldete. Obwohl das Buch zu Beginn noch sehr unausgereift war, bekam ich gute Kritiken. Dann hatte ich das Vergnügen, mit zwei gestandenen Fantasy- bzw. Science-Fiction-Lektoren zusammenzuarbeiten. Die eine Lektorin half mir enorm, indem sie mich auf noch unausgereifte Stellen hinwies; der andere Lektor, der vom ersten Teil begeistert war, gab mir wichtige Hinweise, um den Text weiter zu bereinigen und zur Druckreife zu bringen.

Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?

Grundsätzlich der »Lemming-Kommerz«. Ich finde es erniedrigend, nur etwas zu schreiben, weil es gerade angesagt ist. Ich verkneife mir deshalb, meinen einst bissigen Kommentar auf Facebook zu diesem Thema hier zu wiederholen. Ich schwimme einfach gegen den Strom. Nur so kann man zum Trendsetter werden.

Urheberrechtsnachweis:

Texte und Bilddateien: ZVG Werner Stocker