Dietmar Näscher
Autor
Bio-bibliografische Angaben
Dietmar Näscher, geboren 1948 im Fürstentum Liechtenstein, lebt heute in Basel. Studium der Psychologie und Philosophie an der Universität Zürich; tätig als Psycho- und Sozialtherapeut in eigener Praxis und in Einrichtungen für Menschen mit besonderem Begleitungsbedarf. Kreatives Arbeiten und Gestalten sind existenzielle Lebensbegleiter – seit der Pensionierung mit neuen Dimensionen: Holzbearbeitung, Zeichnen, Malen, Dichten, Chorsingen und Kochen.
Werke
Zwischen Hammer und Amboss. Gedichte aus frühen Jahren
ISBN: 978-3-033-06972-5
»Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist.« Dass es damit seine Richtigkeit hat, konnte der Autor in seinen Kindheitsjahren erleben, denn sein Vater war Schmied, genauer gesagt Huf-Schmied und Kunstschmied. Seine Werkstatt befand sich am Kohlplatz, wo nicht Gemüse verkauft wurde, sondern wo in früherer Zeit Köhler am Werk waren. Also möglicherweise hatte der „Schmied-Näscher“, wie er im Dorf genannt wurde, einen Bezug zu Feuer und Kohle und zu Hammer und Amboss.Der Autor dieses Gedichtbandes konnte sich mit dem eisernen Metier nicht anfreunden und begnügte sich damit, dass er neben seinem therapeutischen Beruf Verse schmieden konnte.
Das hier vorliegende fünfte Büchlein ist quasi eine Quintessenz mit Gedichten aus verschiedenen Jahren und Lebensepochen, bestehend aus Aphorismen, sprachplastischen Übungen, sich Reimendes und Ungereimtes bis hin zu Schmunzelversen.
›Mittendrin‹, wie das dritte Kapitel überschrieben ist, steht als wichtigste Synthese der Mensch als Individuum, neben Hammer und Amboss, neben dem Festgesetzten und Beweglichen. Es versteht sich fast von selbst, dass auch allzu Menschliches mit all den Rätseln und Unzulänglichkeiten nicht fehlen darf.
Sozusagen. Gedichte über Handgreifliches und Unfassbares
ISBN: 978-3-033047-31-0
Der Lyrikband „Sozusagen“ von Dietmar Näscher enthält Gedichte, die in neuerer Zeit entstanden sind und demnach auch mehrheitlich den Stempel der Moderne tragen. Sie handeln vom beschleunigten Lebensstil und seinen Folgen, von Betriebsamkeit und Indifferenz, der geteilten Aufmerksamkeit und andern Oberflächlichkeiten, von den Tücken der Demokratie und dem Los der Fremden. Dadurch wird deutlich, dass Lyrik durchaus das aktuelle Geschehen mit all seinen Umbrüchen und Widersprüchlichkeiten, den sozialen und antisozialen Prozessen auf eigene Art zum Ausdruck bringen kann. Der Autor nähert sich mit subtiler Wahrnehmung den gegenwärtigen Tendenzen, die, wenn sie zu Mustern werden, kaum mehr ins Bewusstsein dringen und sich als Automatismen im kollektiven Hauptstrom etablieren. Dabei zeigt er nicht mit kritischem Mahnfinger auf wunde Punkte, denn er weiß, dass er selbst mit seiner eigenen Biografie in diesem Umfeld verwurzelt ist und darum ringt, diese „Fragen der Zeit“ sozusagen fasslich und vielleicht sogar verständlich zu machen.
Bereits im Untertitel dieser Ausgabe bringt Dietmar Näscher diesen doppelten Aspekt zum Ausdruck, wenn er Gedichte schreibt „über Handgreifliches und Unfassbares“. Ihm gelingt es einmal mehr aufzuzeigen, was Lyrik alles vermag, wenn sie auch Platz hat für erzählende und unterhaltende Elemente, wenn sie nicht bevormundend und altklug daherkommt und bei aller Ernsthaftigkeit und Betroffenheit Raum lässt für Humor und Gelassenheit.
Wellengang. Gedichte aus der linken Herzkammer
ISBN: 978-3-033-03977-3
Vergleichbar der Weite und Tiefe der Meere sind diese Gedichte von Dietmar Näscher: Gehversuche in die großen Dimensionen des Unbekannten, die uns umgeben und die wir in uns tragen. Dies macht auch die Qualität seiner Dichtung aus, dass sie neben dem Bekannten und Allzumenschlichen auch den verbleibenden Rest jenseits aller Erklärungen auszudrücken vermag. Dem Autor gelingt es immer wieder, mit Feingefühl und spielerischer Freude bei jedem Gedicht etwas Besonderes herauszuarbeiten.
Näschers Gedichte sind so etwas wie fragile Gefäße, die dem Dasein und der Sehnsucht nach einem freien, uneingeschränkten Lebensgefühl eine Form geben. Sie sind vorsichtige Annäherungen und bescheidene Versuche, jenen Funken, die den Eros entfachen, Nahrung zu geben, auf dass sie im Strudel der unsteten Wirklichkeit nicht verloren gehen.
Pflücke den Tag. Kalender-Notizbuch mit Tagesversen
ISBN: 978-3-033-03218-7
Mit diesem Lyrikband greift Dietmar Näscher ein altbekanntes und viel besungenes Thema auf und lässt es in zeitgemäßer und poetischer Form erscheinen.
Bereits vor über zwei Jahrtausenden schrieb der römische Dichter Horaz Gedichte, in denen er Alltägliches und Allzumenschliches beschrieb, von Liebe und Freundschaft bis hin zu philosophischen und politischen Gedanken. Mit seinem »Carpe Diem« forderte er dazu auf, die knappe Lebenszeit nicht nur zu genießen, sondern auch bewusst zu gestalten und nicht zu viel auf den nächsten Tag zu verschieben.
Die Kurzgedichte von Dietmar Näscher sind gleichermaßen kleine Tagesrückblicke, Erfahrungen und Beobachtungen, mal gelassene und heitere bis hin zu solchen, die auch nachdenklich machen können. Als Kalender-Notizbuch will sein Werk auch Ansporn geben für eigene Schreibversuche, Skizzen und Zeichnungen.
herbstzeitlos. Gedichte und Illustrationen
ISBN: 978-3-902679-62-8)
Gesten, Linien, Farben, Formen, Worte: Die Gestalten, in denen Menschen ihren inneren Wirklichkeiten Ausdruck verleihen, sind vielfältig. Die mögliche Vielfalt aber darf nicht verwechselt werden mit Beliebigkeit. Sie bedingt ganz im Gegenteil ein Höchstmaß an Präzision in Ausdruck und Gestaltung.
In diesem Sinn liegt hier ein Band mit Gedichten, Reflexionen und Zeichnungen vor, mit denen Dietmar Näscher sein aus der Begegnung mit der Welt entstandenes Inneres mit größtmöglicher Präzision zum Ausdruck bringt.
Der Titel dieses Gedichtbandes weist auf eine der vier Jahreszeiten hin, jene zwischen Sommer und Winter, die Zeit der Früchte, der Ernte, der Weinlese – allesamt Bilder für die Vergänglichkeit. Das Thema ›Zeit‹ scheint in einigen der Gedichte und Zeichnungen auf, von ›Zukunft gesucht‹ über ›Tagein Tagaus‹ bis hin zum letzten Kapitel ›Zwischen Welten‹.
Die Kleinschreibung des Buchtitels deutet schon darauf hin, dass nicht die spätblühende Herbstblume gemeint sein kann, sondern etwas, was nicht an die Zeit gebunden ist, was unvergänglich, dauerhaft ist.
Dietmar Näscher zeigt auf seine ganz individuelle Art in Wort und Bild, wo er gemeinsame Werte und Interessen einer menschengerechten Lebens- und Zukunftsgestaltung sieht. Als bildender Künstler und Poet scheut er sich nicht, genau hinzusehen; er scheut sich jedoch, alles preiszugeben, was ihm das Geschaute anvertraut hat.
10 Fragen
Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?
Seit einigen Monaten befasse ich mich eher mit »Außenseitern« und Schriftstellern im Nahbereich: z. B. Werner Renfer, Frank Geerk, Hansheinrich Rütimann, Oscar Peer, Gisela Wolf u. a.
Wie verläuft Dein Schreibprozess?
Ich habe eine ausgeprägte Vorliebe für Lyrik, d. h. ich lese und schreibe praktisch nur Gedichte. Stift und Papier habe ich überall dabei, mache mir kurze Notizen, sei es am Schreibtisch, unterwegs im Zug oder auf Wanderschaft, nachts, wenn ein Traum etwas Außergewöhnliches zum Inhalt hat. Manchmal verfolge ich ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Form, wie z. B. Kurzgedichte. Gelegentlich hat die bildschaffende Tätigkeit Vorrang und das Gedichteschreiben gerät ein wenig in den Hintergrund. Wahrscheinlich entstehen pro Jahr etwa 360 Gedichte.
Welches ist Dein Lieblingsbuch?
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Welches ist Deine liebste literarische Figur?
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Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?
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Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?
Vielleicht komme ich dazu, das Manuskript für einen neuen Gedichtband zu überarbeiten und diesen noch in diesem Jahr zu publizieren.
Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?
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Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?
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Wer sind Deine ersten Probeleser?
Neben meiner Partnerin zwei bis drei Dichterkolleginnen und Dichterkollegen.
Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?
Für Romane, Ratgeberbücher und Zeitschriften habe ich nicht viel übrig bzw. es fehlt mir die Zeit.
Urheberrechtsnachweis:
Texte und Bilddateien: ZVG Dietmar Näscher
Foto Lesung: ZVG Meinrad Büchel