Doris Büchel
Autorin, Herausgeberin
Bio-bibliografische Angaben
Doris Büchel, Jahrgang 1971, freischaffende Journalistin BR, Autorin, Kolumnistin und seit März 2016 Herausgeberin der ›Edition Onepage‹, dem reduziertesten Literaturmagazin der Welt im wunderbaren Plakatformat A1. Schreibt vor allem Reportagen und Porträts für ausgewählte Magazine sowie eine wöchentliche Kolumne im A-Bund des ›Werdenberger & Obertoggenburgers‹. Ihre Geschichten handeln oft und gerne von Menschen, die mit Sport und/oder der Natur in Verbindung stehen.
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Werke
Wie lange ist nie mehr
ISBN: 978-3-03763-161-4
Sie, eine Autorin Ende vierzig, liegt auf dem Küchenboden und weint. Das Herzrasen, die Atemnot, die Schlaflosigkeit. Was brodelt in ihr? Was will das Leben ihr sagen? Dass sie den Beruf aufgeben soll, den sie für die Ursache ihrer emotionalen Krise hält? Sie entscheidet sich für das Gegenteil. Nämlich dafür, ihre Fähigkeiten zu nutzen und sich ihren Lebensthemen schreibend zu stellen. Ihr Selbstfindungsprozess führt sie nicht nur auf die kleine Azoreninsel Pico und an die Küsten Italiens und Portugals, wo sie sich jeweils einen Monat des Alleinseins verschreibt, sondern auch ins heimische Hospiz im Werdenberg. Dort beginnt sie, zusammen mit Menschen in der letzten Lebensphase Briefe zu verfassen. Die Konfrontation mit sich selbst und der Endlichkeit des Lebens führt sie schließlich zu einer bis dahin verdrängten Erinnerung an ein Ereignis aus ihrer frühen Kindheit. Findet sie im Erlebten endlich die Antworten auf ihre drängendsten Fragen.
Die Reise, auf die uns Doris Büchel in ihrem Buch mitnimmt, wühlt auf – und lässt uns wieder zur Ruhe kommen. Was wir miterleben dürfen, berührt und tröstet, inspiriert und ermutigt. Und erinnert uns daran: Leben kann man nur jetzt. Jetzt!
In ›Wie lange ist nie mehr‹ setzt sich Doris Büchel als namenlose Ich-Erzählerin mit der Endlichkeit auseinander. Und damit verbunden mit dem Leben, der Liebe, dem Sterben, mit Verlust und Tod. Aber auch mit der eigenen Geschichte. Und mit den Geschichten von Menschen in der letzten Lebensphase, die sie besucht, um deren Erinnerungen, Wünsche und Hoffnungen in Briefform festzuhalten. Feinsinnig und kompromisslos verwebt sie Fragmente zu einem Ganzen, das berührt und nachhallt. Und uns zur Auseinandersetzung anregt: Mit dem, was war. Mit dem, was ist. Mit dem, was eines Tages unwiderruflich sein wird.
Game Time
ISBN: 978-3037631249
Als »pures Kinderglück« bezeichnet Patrick Fischer den Moment, als er, dreijährig, zum ersten Mal in voller Hockeymontur in der Stube neben dem Christbaum stand. Wenig später durfte er, genau wie sein älterer Bruder Marco, dem EV Zug beitreten, dem er viele Jahre lang treu blieb. Im vergleichsweise reifen Alter von dreißig Jahren – er war längst einer der erfolgreichsten Eishockeyspieler der Schweiz – setzte er sich in der besten und taffsten Hockey League der Welt, der nordamerikanischen National Hockey League, durch. Sein Rücktritt vom Profisport im Jahr 2009 war ähnlich überraschend wie sein Aufstieg zum Chefcoach der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft sechs Jahre später. Dabei wurde er – dem die Erfolge scheinbar ebenso mühelos zuflogen wie die Herzen der Fans und der Respekt der Konkurrenten und Mitspieler – vom Leben immer wieder geprüft. Er scheiterte und triumphierte, wurde hart kritisiert und hochgelobt. Das Prägendste jedoch: Er fand zur Spiritualität – und letztlich zu sich selbst.
Authentisch und mit viel Tiefgang zeigt uns Patrick Fischer in seinem Buch ›Game Time‹ auf, dass nicht nur der Spitzensport, sondern auch der hundskommune Alltag seine ganz eigenen Spielregeln kennt. Und er erzählt, warum es so wertvoll ist, auf die innere Stimme zu hören und den Mut aufzubringen, dieser auch in schwierigen Zeiten zu vertrauen. Ganz im Sinne seines Lebensmottos: Trau dich, deine Wahrheit zu leben!
Grenzgängerin. Ein Leben für drei Pole
ISBN: 978-3037630938
Evelyne Binsack, geboren 1967, ist die erste Schweizerin, die – im Jahr 2001 – auf dem höchsten Punkt unseres Planeten, dem Mount Everest, stand. Schon damals war ihr klar, dass sie auch den südlichsten Punkt der Welt erreichen wollte. Fünf Jahre später machte sie sich daher auf, die 25.000 Kilometer, die zwischen ihrer Haustür und dem Südpol liegen, mit dem Fahrrad, zu Fuß, auf Skiern und mit Schlitten zu überwinden. Dabei durchquerte sie in 484 Tagen 16 Länder.
Fast zehn Jahre später folgte der dritte Streich, der nördlichste Punkt unserer Erde. Die charismatische Abenteurerin erreichte den Nordpol nach elf Monaten Planungsphase und 105 Tagen Expedition am 12. April 2017, gut einen Monat vor ihrem 50. Geburtstag. Als eine der ersten Frauen in Europa absolvierte sie 1991 zudem die Ausbildung zur diplomierten Bergführerin. Später ließ sich die gelernte Sportartikelverkäuferin noch zur Helikopterpilotin und zur Filmerin ausbilden. Die Grenzgängerin hat zudem bereits die zwei Bücher ›Schritte an der Grenze‹ und ›Expedition Antarctica‹ (Wörterseh Verlag) veröffentlicht. In ihrem dritten, jetzt vorliegenden Buch wird klar, warum die Frau, die in ihrem Leben auch immer wieder Rückschläge einstecken musste, derart erfolgreich ist. Es sind ihre emotionale Stärke und ihre fokussierte Willenskraft, ganz entscheidend aber ist ihre Fähigkeit, nicht zurück-, sondern vorwärtszuschauen. Und zumindest das können wir versuchen, ihr gleichzutun.
Ich, Rolf & Benz. Kolumnen
Audiobook
Doris Büchel schrieb 110 Wochen am Stück ihre Kolumne ›Ich, Rolf & Benz‹ im ›Werdenberger und Obertoggenburger‹ – jeden Donnerstag, 2.500 Zeichen. Die Kurzgeschichten handeln von ihrem (fiktiven) Ich, ihrem (fiktiven) Liebsten Rolf und ihrem (fiktiven) Hund Benz. Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Handlungen sind rein zufällig, meistens.
Weitere Veröffentlichungen (Auswahl)
Peter und der Wolf. In: Werdenberger Jahrbuch 2018, Schwellbrunn 2018.
Die Fänin. Kolumne, seit September 2017, Werdenberger & Obertoggenburger, Buchs 2017.
20 Minuten. (Eine Reportage über die letzten 20 Minuten des Liechtensteiner Skirennfahrers Marco Büchel vor dem Start zur legendären Streif in Kitzbühel. In: Das Magazin, Zürich 2017.
Kurztexte zu Fotografien von Ingo Rasp. Alpine Strukturen. Edition Two, Chur 2017.
Kurztexte zu Fotografien von Ingo Rasp. Alpine Strukturen. Edition One, Chur 2016.
Traditionsbewusst. Alpenhotel Vögeli in Triesenberg-Malbun. In: Liechtenstein. Klein, aber oho. Lieblingsplätze zum Entdecken. Meßkirch 2016.
Die schönste Sonnenterrasse des Landes. Bergrestaurant Sareis in Triesenberg Malbug. In: Liechtenstein. Klein, aber oho. Lieblingsplätze zum Entdecken. Meßkirch 2016.
Zwei Etagen, zwei Terrassen, zwei Bars. Zwei Bar & Lounge in Vaduz. In: Liechtenstein. Klein, aber oho. Lieblingsplätze zum Entdecken. Meßkirch 2016.
Service für Lindsey. In: Das Magazin. Zürich 2014.
Interview mit Didier Cuche In: The Red Bulletin. Fuschl am See 2012
Interview mit Tina Weirather In: The Red Bulletin. Fuschl am See 2013
10 Fragen
Hast Du eine bestimmte Autorin, einen bestimmten Autor als Vorbild?
Max Küng. Immer wieder Max Küng. Ich möchte mich einen Tag und eine Nacht lang in seinem Kopf rumtummeln. Dasselbe gilt für Büne Huber. Der Sänger von Patent Ochsner inspiriert mich immer wieder mit seinen Wortkreationen. Seine Musik und seine Texte begleiten mich mittlerweile durchs Leben.
Wie verläuft Dein Schreibprozess?
Unterschiedlich. Seit ich selbstständig bin, habe ich realisiert, dass ich jetzt nicht mehr nur flattern, sondern meine Flügel ausbreiten und fliegen darf. Vorher, bei der Tageszeitung, glich mein Schreibprozess einem klassischen Handwerk. Ich erhielt an der Redaktionssitzung mein Thema, machte mich an die Recherche und schrieb. Das Ganze durfte nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch nehmen. Und der Text sollte – wenn möglich – nicht mehr als 120 Zeilen betragen. Es waren wichtige und schöne Lehrjahre für mich.
Und natürlich trage auch ich – ganz simpel – immer Notizbuch und Bleistift mit mir rum. Das Notiz-App auf meinem Handy ist gut gefüllt. Ich sammle Wörter. Immer und überall. Doch trotz der ganzen kreativen Freiheit: Mit einer Geschichte schwanger zu werden – also diese ganze Zeit vor dem eigentlichen Schreiben – und natürlich auch das Schreiben selbst, sind Handwerk und Arbeit. Das ist manchmal Fluch, manchmal Segen. Meistens Segen.
Jetzt suche ich mir meine Geschichten selber aus. Ich entscheide, wie viel Zeit und Raum ich der Story gebe. Ich darf meine eigene Schreibe entwickeln, kann die Hauptpersonen in meinen Geschichten mehrmals besuchen, an verschiedenen Orten, zu den unterschiedlichsten Zeiten. Oft nimmt die Geschichte dadurch mitten im Prozess eine neue Wende. So entwickle auch ich mich weiter. Das ist es, was mich am Schreiben so fasziniert. Dieses gewaltige Potenzial. Die kreative Freiheit. Dafür muss ich mich jetzt selber darum kümmern, wo und dass meine Geschichten auch veröffentlicht werden.
Welches ist Dein Lieblingsbuch?
Immer gerade das, das ich morgens von meinem Nachttisch in meine Handtasche und abends wieder aus meiner Handtasche zurück auf den Nachttisch packe.
Welches ist Deine liebste literarische Figur?
Wie könnte ich mich auf die eine, die Liebste, einigen?
Hast Du eine ganz bestimmte Lieblingsstelle in einem Buch?
Aber ja.
Wie sehen Deine Schreibpläne für die Zukunft aus?
Mein Plan ist, mit meiner Schreibe die Welt zu erobern. Bis es so weit ist, werde ich viel Kaffee trinken, Wort an Wort reihen und immer daran denken, was mein Plan ist.
Nach welchen Kriterien wählst Du Deine Geschichten aus?
Würde ich die Geschichte abends in einer Bar meinen Freundinnen erzählen? Wenn ja, dann ist das zumindest ein Kriterium, der Geschichte nachzugehen.
Kennst Du Deine Charaktere in- und auswendig?
Ich kenne nicht mal mich selber in- und auswendig.
Wer sind Deine ersten Probeleser?
Früher war das Jesper, mein Hund. Seit er nicht mehr ist, ist es Marco, mein Mann.
Gibt es Genres oder Textgattungen, an die Du Dich nicht heranwagst oder die Dich nicht interessieren?
Ich könnte nicht aus einer einzigen Geschichte ein 983 Seiten langes Buch schreiben. Für alles andere bin ich offen.
Urheberrechtsnachweis:
Texte und Bilddateien: ZVG Doris Büchel
Porträtfoto: © Eddy Risch